Große Überraschung für die Lehrer

Eltern sagen Danke

Es ist jedes Jahr wieder etwas ganz Besonderes: Ein Schuljahr geht zu Ende, auf dem Flur unserer ehrwürdigen Schule herrscht noch aufgeregteres Gewimmel als sonst (selbst Frieluja huscht ein wenig sorgloser durch die Wände, was die Chance, unser liebgewonnenes Schulgespenst zu erblicken, deutlich erhöht) und zwischen die Vorfreude auf die bevorstehenden Ferien und die allgemeine Wirrnis mischt sich oftmals auch Wehmut.

So ein Schuljahr ist schon eine ereignisreiche Zeit – in den ersten Klassen weicht die anfängliche Zurückhaltung alsbald dem Stolz, Zahlen und Buchstaben zu kennen, dem Gefühl, Teil eines funktionierenden Ganzen zu sein, in dem jeder Einzelne zählt. Die höheren Jahrgänge, längst zusammengewachsen, genießen das vertraute Umfeld, wissen, hier werden sie geachtet und verstanden – nicht nur von den Mitschülern, sondern auch von uns Lehrern. Und dann sind da die sechsten Klassen und mit jedem Schuljahresbeginn wissen wir, dass der nächste Abschied schon greifbar nah.

Wir erinnern uns der kleinen Hände, die gestern erst so schüchtern die Schultüte umfassten, dass wir manchmal nicht wussten, wer wen stützt, und wir erinnern uns der Zeit, in denen sie gewachsen und gelernt, Buchstaben zu Wörtern, Wörter zu Sätzen zu formen, in denen die Besitzer der kleinen Hände zu Menschen mit ausgeprägter Persönlichkeit wurden.

Ja, sie sind nicht nur für die Schülerinnen und Schüler besonders, diese Tage vor den Sommerferien, sondern auch für uns, die die einstigen ABC-Schützen bis zum Augenblick des Abschieds von unserer Schule, beinahe ihre halbe Lebenszeit, begleiten durften, Jahre, in denen die Schüler über den Unterrichtsalltag hinaus Raum in unserem Leben einnehmen, denn für uns Lehrer ist die Friedrich-Ludwig-Jahn-Grundschule viel mehr, als allein Bildungseinrichtung – wir leben und lieben den Unterrichtsalltag mit den unendlich vielen Herausforderungen, jeden einzelnen Tag in seiner Unvorhersehbarkeit und so waren wir tief berührt, als kürzlich ein Elternpaar an die Tür unseres Lehrerzimmers klopfte und uns gemeinsam mit ihren Töchtern, die seit vielen Jahren unsere Schule besucht und deren jüngste im neuen Schuljahr an das Luckenwalder Gymnasium wechselt, eine Anerkennung der besonderen Art überbrachte. Es sind genau diese Momente, die uns mit Dankbarkeit erfüllen – solche Gesten sind nicht selbstverständlich, erst recht nicht in einer Zeit, in der Zwischenmenschliches viel zu oft hinter Gehetztsein und Flüchtigkeit zurücktritt. Wir sind stolz auf die Eltern und erst recht auf all die Kinder, die uns helfen, unsere Schule zu diesem besonderen Ort zu machen, der er uns allen ist.

Nicht nur Eltern, auch wir Lehrer sagen: Danke!