Theaterbesuch
Das war wieder ein cooler Tag mit Euch!
Auch wenn der Himmel voller Wolken hing, der Wind uns kräftig um die Ohren blies, ließ sich doch keiner von Euch den Vormittag vergraulen.
Kurz nach 9 Uhr begann unser gemeinsamer Spaziergang zum Stadttheater. Ihr wart super und sehr diszipliniert! Es gab nicht einmal ein Problem beim Überqueren einer Straße und auch keine Schubsereien!
Hurra! Wir hatten den Eingang des Stadttheaters erreicht! Eure Lehrerin übergab die Eintrittskarten. So durfte jeder seinen Platz selbst suchen.
Wir saßen alle in der 5. und 6. Reihe. Vor uns in der 4. Reihe saßen wesentlich kleinere Kinder. Das war super für uns. Unsere Sicht zur Bühne war perfekt.
Ich war auf das Märchen
"Die Prinzessin auf der Erbse"
gespannt wie ein Flitzebogen !!!
Wie war das bei Euch?
Das Stadttheater war wieder gut besucht.
Ich konnte das nicht nur sehen, sondern vor allem auch hören !!!
Plötzlich erklang aus dem Orchesterraum das Lied
"In der Weihnachtsbäckerei"
und alle Zuschauer, ob groß, ob klein, sangen mit.
Als sich der Vorhang öffnete,
wurde es mucksmäuschenstill in dem riesigen Besucherraum.
Und so begann das Märchen.
Wir sahen einen König mit dem Dienstmädchen Sofia.
Er trug sie aus Spaß und Langeweile durch seinen Palast.
Kurze Zeit später lernten wir den Kammerdiener und Kutscher Heinrich kennen. Er hatte im Schloss eine Alarmanlage eingebaut und probierte sie in diesem Moment aus.
Das Dienstmädchen hatte davon nichts gewusst. Sie schrie heftig auf und bekam mit der Kaffeekanne in der Hand fast einen Elektroschock! Auch der König war entsetzt! Alle entfernten sich aus diesem Raum.
Nun erschien ein junger und schicker, aber sehr müder Mann auf der Bühne. Er freute sich, zu Hause zu sein und legte sich sofort aufs Ohr. Aber sein Schnarchen war so heftig, dass der König, Sofia und Heinrich einen Einbrecher vermuteten. Bewaffnet mit einem Schirm schlich Sofia zu dem schlafenden, schnarchenden Prinzen.
Sie stupste ihn an und er erwachte. Glücklich über die Heimkehr umarmte der Prinz seinen Vater, das Dienstmädchen und den Kammerdiener und erzählte von seinen wunderschönen Erlebnissen. Sechs Sprachen hatte er gelernt!
Der Gruß "Guten Tag!" wurde in den sechs Sprachen von allen kleinen und großen Zuschauern nachgesprochen.
Ich, die Schreibmaus, war beeindruckt!
Übrigens lernte der Prinz in Frankreich sogar kochen! Er traf auch auf ein schönes Mädchen, das er unbedingt wiedersehen wollte. Leider hatte es mit der Verabredung nicht geklappt. Schuld daran waren die unterschiedlichen Sprachen. Deshalb verpassten beide den Termin. Darüber war der Prinz noch immer sehr traurig.
Seine Begegnungen in Paris
und bei den Beduinen konnten wir kurz miterleben.
Aber was fragten der König und auch die Sofia nur ständig?
"Hallo, Prinz, und wo ist Sie? Wo hast du sie versteckt?"
Entweder verstand der Prinz die Fragen nicht oder er wollte sie nicht verstehen.
"Lieber Vater", sagte der Prinz, "Ich sah die große, weite Welt, lernte viele Sprachen und auch viele neue Freunde kennen. Es war eine herrliche Zeit!"
Wunderschöne Geschenke hatte er mitgebracht. Sein Vater bekam eine von ihm selbst gesponnene, warme Decke und Sofia erhielt ein Parfüm aus Frankreich. Sogar dem Heinrich hatte er ein Erinnerungsgeschenk mitgebracht. Alle waren begeistert.
Wer sich aber nicht davon beeindrucken ließ, das war der König. "Was habe ich dir gesagt, als wir dich in diese große Welt schickten?", fragte er mit ernster Miene seinen Sohn. "Kannst du dich wirklich nicht erinnern?"
"Du bist mein Thronfolger und solltest eine Prinzessin suchen! Wo ist sie?"
Immer wieder wurde der Prinz mit dieser Frage bedrängt. Er wich ständig aus und schwärmte lieber von den Ländern, die er auch auf großen Plakaten wunderbar gezeichnet hatte. Wir sahen ein Bild aus China mit einem Drachen und ein Bild aus Indien mit einem Elefanten.
Als sich alle zurückgezogen hatten, stand plötzlich ein junges Mädchen im Schloss. Es berichtete von einem Überfall und dass sie nur noch ihre Kleidung besaß. Sogar ihr Kutscher hatte das Weite gesucht. Verängstigt und traurig stand sie mitten im Raum und nannte ihren Namen: "Ich heiße Charlotte von ..." - Leider wurde sie sofort von Sofia unterbrochen.
Das Dienstmädchen hatte Verständnis für die arme Seele und brachte ihr ein belegtes Brot auf die Hand. Doch diese Art zu essen kannte das Mädchen nicht. Sie gab das Brot zurück und bat um einen Teller mit Messer und Gabel. Sofia schaute erst ganz verdutzt, erfüllte aber schnell ihren Wunsch. Das Dienstmädchen bot ihr seine Hilfe an und bat Charlotte dafür um Hilfe in der Küche.
Das fremde Mädchen bekam einen Besen in die Hand gedrückt und sollte die Küche ausfegen. Könnt Ihr Euch erinnern, wie sie den Besen in den Händen hielt und dann zu fegen versuchte? Das war kein Fegen! Das war ein Schaben und Kratzen! Man konnte es gar nicht mitansehen. Sicher hatte sie noch nie in ihrem Leben einen Besen gesehen.
Weil das mit dem Ausfegen nicht klappte, bekam Charlotte den Auftrag, die Kartoffeln für das Mittagessen zu schälen. Das Wort "schälen" muss für sie auch ein Fremdwort gewesen sein. Sie hielt den Topf mit den Kartoffeln fest im Arm und stach mit dem Messer wie verrückt auf die Kartoffeln ein. Kartoffeln und Schalen - das muss ein irrer Brei gewesen sein.
Als der König davon erfuhr, war er sehr erbost! Vor allem, weil er keine Königsberger Klopse zum Mittagessen bekam.
Dennoch betrachteten der König und der Prinz mit Interesse das junge Mädchen und sie durfte sich noch einmal vorstellen:
"Ich heiße
Charlotte von Brinkenberg
und komme aus Hildburghausen",
sagte sie mit leiser Stimme.
War das nun wirklich eine echte Prinzessin? Der König ließ die Stammbücher überprüfen. Ja, sie war eine echte Prinzessin, denn im Stammbuch war ihre Mutter erwähnt.
Aber das Dienstmädchen war sehr misstrauisch. Deshalb verabredete es sich mit dem König und beide beschlossen, die Prinzessin zu überprüfen. Es ging um den Erbsentest. Sofias Mutter hatte ihr einmal davon berichtet. Nur eine echte Prinzessin spürt, ob eine Erbse zwischen den Matratzen liegt.
Beide begannen sofort, das Bett für die Prinzessin Charlotte aufzubauen.
Die Prinzessin freute sich über dieses besondere, wunderbare Bett. Sie brauchte nicht draußen im Wald zu schlafen. Der König überreichte ihr sogar sein Kuscheltier!
Weil er aber ohne sein Kuscheltier nicht einschlafen kann, nahm er es ihr ganz schnell und ohne eine Erklärung wieder weg. Jetzt fingen alle an zu gähnen, wünschten sich eine gute Nacht und gingen zu Bett. Nur das Dienstmädchen blieb noch wach.
Als die Prinzessin eingeschlafen war, zeigte uns Sofia die Erbse,
die sie zwischen die untersten Matratzen legte.
Charlotte schlief sehr unruhig und wälzte sich ständig von einer Seite auf die andere. Wahrscheinlich war sie deshalb am frühen Morgen wie zerschlagen und wurde erst nach dem dritten Donnerschlag munter.
Rechts und links von mir sah ich viele kleine Zuschauer,
die sich dabei die Ohren zuhielten.
Als der König Charlotte fragte, wie sie geschlafen habe, erzählte sie von ihrem ungewöhnlichen Bett. Ständig hatte sie ein Druckgefühl im Rücken. Es fühlte sich an wie eine Erbse.
Nun waren sich alle einig,
dass Charlotte eine wirkliche und wahrhaftige Prinzessin ist.
Als sich nun die Mutter der Prinzessin im Schloss meldete und von ihrer verlorengegangenen Tochter erzählte, wussten alle, dass sie hier war. Charlotte saß mit dem Prinzen oben auf dem Bett. Sie hatten sich mit der Decke des Königs unsichtbar gemacht und spielten darunter mit einem iPhone.
Als die Mutter erfuhr, was ihrer Tochter im Schloss zugemutet wurde, wollte sie sofort das Schloss verlassen und tröstete ihre Tochter mit den Worten:
"Bist du verheiratet bist, ist alles wieder gut!"
In diesem Moment fiel es dem König und dem Prinzen
wie Schuppen von den Augen:
Hier steht eine echte Prinzessin und der Prinz sucht eine!
Mutig sprach der Prinz zu Charlotte: "Ich habe mich in dich verliebt, in deine Schönheit und in deine Klugheit. Außerdem besitzen wir beide das gleiche Sternzeichen, den Drachen."
Die Prinzessin schmunzelte und sagte cool: "Das ist aber kein Heiratsantrag!" Sie sprach vor, was sie von ihm erwartete. Daraufhin lief der Prinz zu ihr, kniete nieder und fragte:
"Prinzessin, willst du mich heiraten?"
Freudestrahlend antwortete sie mit "Ja!"
Alle waren überglücklich und das Märchen hatte ein wunderschönes Ende.
Viel Beifall belohnte die Künstler, als sie nach vorn traten und sich verbeugten.
Zum Schluss riefen noch alle großen und kleinen Zuschauer im Saal "Zugabe!"
Könnt Ihr Euch erinnern?
Der Heimweg zur Schule stand nun bevor.
An diesem Wochenende gab es in unserer kleinen Stadt
wieder einmal viele Attraktionen beim
Märchen-Weihnachtsmarkt.
Als wir über den Markt liefen, waren unzählige Handwerker noch am Wirbeln.
Herr Gebert, der mit diesem Plakat geehrt wird,
hat viele wunderschöne Märchengestalten
für unsere Stadt entworfen und gebaut.
An diesem Dienstagvormittag waren schon viele Märchenfiguren aufgebaut.
"Ratet einmal, wie viele Märchen sich in diesen Figuren verstecken",
fragte hier schmunzelnd Eure Lehrerin.
In und um diese Kutsche herum wurden drei Märchen dargestellt.
Kennt Ihr sie noch?
Rapunzel mit ihrem irre langen Zopf saß schmunzelnd im Turmfenster.
Hier schaute der Froschkönig durch den Zaun.
Dornröschen schlief noch tief und fest.
Doch der Prinz, der sie erlöste, war schon auf dem Weg zu ihrem Schlafgemach.
Zwerge entdeckten wir übrigens überall,
auch das Märchen von den sieben Zwergen.
Und wer saß in diesem Wagen?
Auf jeden Fall hatte uns der Zwerg genau beobachtet.
Hallo, lieber Petrus in deinem Himmelszelt!
Wir hatten extra einen sehr hellen, grünen Schirm mitgenommen,
um den Regenwolken den Spaß zu nehmen.
Danke, dass wir auch auf dem Heimweg wieder trocken zur Schule kamen!
Liebe Lesemäuse!
Vielen, vielen Dank für Eure Einladung
zu dieser wunderschönen Theateraufführung
und dem unterhaltsamen Spaziergang durch unsere Stadt ...
Luckenwalde, Luckenkien, Luckenwuppdich bei Berlin
... sagen hiermit
Basteloma Gudrun und ich, die Schreibmaus!
Wir wünschen Euch wunderschöne Adventtage,
fröhliche Weihnachten, Gesundheit und
wieder viele schöne Erlebnisse
im neuen Jahr 2018!