Unsere Schule trägt seinen Namen:
Friedrich Ludwig Jahn
Doch wer war dieser Mann und was hat er zu seiner Zeit so Bedeutendes geleistet, dass wir uns heute noch daran erinnern?
Friedrich Ludwig Jahn wurde am 11. August 1778 in Lanz an der Prignitz geboren. In seinem Elternhaus erlebte er eine sehr glückliche Kindheit. Sein Vater, ein Pfarrer, unterrichtete ihn in Latein und seine Mutter brachte ihm das Lesen, Schreiben und Rechnen sowie viele andere Dinge bei.
Mit 13 Jahren schickten ihn seine Eltern dann zum Gymnasium. Doch die strenge Erziehung in der Schule machte ihn sehr unglücklich. Vor allem das stundenlange Stillsitzen fiel ihm sehr schwer.
Auf Wunsch seines Vaters begann Friedrich Ludwig Jahn 1796 ein Studium in Halle, um Pfarrer zu werden. Wieder musste er dabei viele Stunden sitzend im Hörsaal oder am Schreibtisch verbringen. Der junge Mann fühlte sich nicht wohl dabei und brach sein Studium vorzeitig ab.
Ab 1809 verdiente er seinen Lebensunterhalt als Hilfslehrer in Berlin. Mit seinen Schülern wanderte er oft bis vor die Stadtgrenze. In der Natur turnten und spielten sie nach dem Motto "Frisch, fromm, fröhlich, frei!"
Friedrich Ludwig Jahn erkannte, wie gut die sportliche Betätigung den Kindern tat und es war ihm wichtig, Körper und Geist der jungen Menschen zu fördern.
Jahn im Alter von 34 Jahren.
Für die Bewegungsübungen erfand er die Turngeräte Pferd und Barren. Aber auch am Reck, an Klettergerüsten oder mit Reifen und Stangen wurde geturnt:
Nur in einheitlicher, grauer Turnerkleidung: Leibesübungen an Geräten
1811 begann Friedrich Ludwig Jahn mit der Errichtung des ersten öffentlichen, deutschen Turnplatzes in der Berliner Hasenheide. Hier ließ er alle für die damals bekannten Übungen benötigten Anlagen und Geräte aufbauen.
Der erste deutsche Turnplatz in der Berliner Hasenheide
Häufig waren gleich mehrere hundert Jungen und Männer aus allen sozialen Schichten auf dem Platz aktiv. Den Mädchen und Frauen war das Turnen noch nicht gestattet. Es galten strenge Turnregeln für Ordnung und Sicherheit.
Der Übungsbetrieb gestaltete sich genau geplant, eingeteilt in Riegen und unter den Augen wachsamer Vorturner. Schließlich sollten sich besonders die Jungen in Schnelligkeit und Geschicklichkeit üben, um sich so auf ihren nahenden Militärdienst vorzubereiten.
Oft gab "Turnvater Jahn" persönlich mit seiner Turnklapper den genauen Takt für die Leibesübungen an.
Jahns Idee vom gemeinsamen Turnen, der ganzheitlichen Erziehung von Körper und Geist und der Spaß an der sportlichen Bewegung verbreiteten sich in den nächsten Jahren immer weiter. Bald wurde überall geturnt, im Freien oder in den neu errichteten Sporthallen. Es entstanden einzelne Turnverbände und die ersten Wettkämpfe wurden ausgetragen:
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1806 besiegte Napoleon mit seinen Armeen auch Deutschland und besetzte das Land. Friedrich Ludwig Jahn wollte das nicht hinnehmen und trat öffentlich für die Einheit und Freiheit seiner Heimat ein. Dafür wurde er verhaftet und zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.
Nach seiner Freilassung zog er nach Freyburg in Thüringen. Von hier aus machte er sich für die Einführung des Turnens als Unterrichtsfach an allen deutschen Schulen stark.
Am 15. Oktober 1852 starb Friedrich Ludwig Jahn im Alter von 74 Jahren in Freyburg. Sein Wohnhaus ist heute ein Museum, in dem Bilder, Schriften und Turngeräte an den Begründer des Turnens in Deutschland erinnern.
Das Grab Friedrich Ludwig Jahns in Freyburg
Im Friedrich-Ludwig-Jahn-Museum kann man nicht nur das Wohnzimmer von "Turnvater Jahn", sondern auch sein erstes, selbst gebautes Pferd bestaunen:
Das Wohnzimmer des "Turnvaters" ...
... und einige seiner Turngeräte sind im Museum zu bestaunen.
Heute tragen Sportvereine, Straßen, Plätze und viele öffentliche Einrichtungen seinen Namen - so auch unsere Schule.
Friedrich Ludwig Jahn verdanken wir nicht nur die Erfindung der Turngeräte Pferd und Barren, sondern auch die nächste Sportstunde und vor allem die Weiterführung des Gedankens, dass Geist und Körper eine Einheit bilden.
Quelle Bilder: Bitte jeweils auf die Bilder klicken.
Quelle Video: youtube
Quelle Text: nach www.lehrerbüro.de
Quelle Animation: www. sc-staig.de